Sprechakt

Sprechakt (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Sprechakt

die Sprechakte

Genitiv des Sprechaktes
des Sprechakts

der Sprechakte

Dativ dem Sprechakt
dem Sprechakte

den Sprechakten

Akkusativ den Sprechakt

die Sprechakte

Worttrennung:

Sprech·akt, Plural: Sprech·ak·te

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁɛçˌʔakt]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] sprachliche Äußerung, die eine bestimmte Intention verfolgt

Herkunft:

Der heute geläufige Begriff ist eine Übernahme des englischen speech act  en, das seit Searle (1969) Gemeingut der Linguistik ist.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Sprechhandlung

Oberbegriffe:

[1] Sprechakttheorie, Pragmatik, Linguistik

Unterbegriffe:

[1] direkter Sprechakt, indirekter Sprechakt
[1] lokutiver Akt/lokutionärer Akt, illokutiver Akt/illokutionärer Akt, perlokutiver Akt/perlokutionärer Akt
[1] repräsentativer Sprechakt, direktiver Sprechakt, kommissiver Sprechakt, expressiver Sprechakt, deklarativer Sprechakt

Beispiele:

[1] Mit der Äußerung „Es zieht“ kann man einen Sprechakt der Aufforderung vollziehen, diesen Zustand abzustellen. Sprechakte sind Handlungen.
[1] „Unter den vielen Weisen, auf die man sagen kann, daß ein Sprecher mit der Äußerung eines sprachlichen Ausdrucks etwas tut, gibt es zweitens eine privilegierte Handlungsebene, die man den illokutionären Akt - oder einfacher, den Sprechakt nennen könnte.“[2]
[1] „Der Sprechakt oder die Sprechakte, die mit der Äußerung eines Satzes vollzogen werden, bilden allgemein eine Funktion der Bedeutung des Satzes.“[3]
[1] „Im Zusammenhang mit der Beschreibung der Bedingungen für Sprechakte wird die Rolle der Sprechaktsituation für das Verstehen der Äußerung besonders hervorgehoben, vor allem bei der Beschreibung indirekter Sprechakte.[4]
[1] „Bestimmte lexikalische Einheiten werden in Sprechakten verwendet, die durch eine besondere Sprecherkonstellation charakterisiert sind.“[5]

Wortbildungen:

[1] Sprechakttheorie, Sprechaktklassifikation, Sprechhandlungstheorie, Sprechakttyp

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Sprechakt
[*] canoo.net „Sprechakt
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonSprechakt

Quellen:

  1. J. R. Searle: Sprechakte. Suhrkamp, Frankfurt 1971. Englischer Titel Speech Acts 1969.
  2. Stephen C. Levinson: Pragmatik. 2., unveränderte Auflage. Niemeyer, Tübingen 1994, Seite 243. ISBN 3-484-22039-2. Kursiv gedruckt: tut.
  3. John R. Searle: Sprechakte. Ein sprachphilosophischer Essay. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1971, S. 32.
  4. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 177. ISBN 3-484-73002-1. Gesperrt gedruckt: erstes Vorkommen von Sprechakte.
  5. Gerd Fritz: Bedeutungswandel im Deutschen. Neuere Methoden der diachronen Semantik. Niemeyer, Tübingen 1974, ISBN 3-484-25014-3, Seite 11.
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