Sprachverwandtschaft

Sprachverwandtschaft (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Sprachverwandtschaft

die Sprachverwandtschaften

Genitiv der Sprachverwandtschaft

der Sprachverwandtschaften

Dativ der Sprachverwandtschaft

den Sprachverwandtschaften

Akkusativ die Sprachverwandtschaft

die Sprachverwandtschaften

Worttrennung:

Sprach·ver·wandt·schaft, Plural: Sprach·ver·wandt·schaf·ten

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaːxfɛɐ̯ˌvantʃaft]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Zusammengehörigkeit von Sprachen aufgrund der Tatsache, dass sie von einer gemeinsamen Ursprache/Protosprache abstammen.
[2] Linguistik: strukturelle/typologische Ähnlichkeit von Sprachen
[3] Linguistik: Ähnlichkeit aufgrund kultureller Einflüsse durch Sprachkontakt/Sprachmischung[1]

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Sprache und Verwandtschaft

Oberbegriffe:

[1] Sprache, Linguistik, Sprachwissenschaft

Beispiele:

[1] Sprachfamilien wie die der germanischen oder romanischen Sprachen werden aufgrund des Kriteriums der Sprachverwandtschaft gebildet.
[1] Die Sprachverwandtschaft kann eng oder weniger eng sein, je nach dem, wie sehr Sprachen sich im Laufe der Zeit auseinanderentwickelt haben. So ist die Sprachverwandtschaft zwischen Deutsch und Englisch recht eng, zwischen Deutsch und Russisch zwar auch gegeben, aber nicht so eng.
[1] „Es scheint, daß die Anregungen zur Erforschung der Geschichte der indogermanischen Sprachen wesentlich vom Phänomen der Sprachverwandtschaft ausgegangen sind, das heißt detaillierte Untersuchungen erst begannen, nachdem man die Verwandtschaft der europäischen Sprachen mit dem Indischen entdeckt hatte.“[2]
[1] Zu einer denkbaren Sprachverwandtschaft zwischen Koreanisch und Japanisch erklärt Lehmann: „Jedoch ist das Material, das für den Nachweis einer solchen Sprachverwandtschaft zur Verfügung steht, so dürftig, daß es nicht angeht, beide Sprachen miteinander zu verbinden, geschweige denn sie jener größeren Gruppe zuzuordnen.“[3]
[2] „Bisweilen wird auch in der Sprachtypologie von Sprachverwandtschaft gesprochen, wenn strukturale Ähnlichkeiten zwischen einzelnen Sprachen notiert werden.“[4]
[3] Zur Annäherung des Ungarischen („Magyarischen“) an die westeuropäischen Sprachen sagt Bach: „Hier durchkreuzt also die kulturelle Sprachverwandtschaft die genealogische.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachverwandtschaft
[1] canoo.net „Sprachverwandtschaft

Quellen:

  1. Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985. ISBN 3-494-02050-7. Artikel: Sprachverwandtschaft.
  2. Norbert Boretzky: Einführung in die historische Linguistik. Rowohlt, Reinbek 1977, Seite 20. ISBN 3-499-21108-4. Abkürzungen aufgelöst.
  3. Winfred P. Lehmann: Einführung in die historische Linguistik. Winter, Heidelberg 1969, S. 43.
  4. Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Sprachverwandtschaft“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7
  5. Adolf Bach: Geschichte der deutschen Sprache.Neunte, durchgesehene Auflage. VMA-Verlag, Wiesbaden o.J.; S. 472. Der Satz ist bis auf das erste Wort gesperrt gedruckt.

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