Notdurft

Notdurft (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Notdurft

Genitiv der Notdurft

Dativ der Notdurft

Akkusativ die Notdurft

Worttrennung:

Not·durft, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈnoːtˌdʊʁft]
Hörbeispiele:  Notdurft (Info)

Bedeutungen:

[1] gehoben, Physiologie: Ausscheidung von Kot oder Urin
[2] veraltet, Sozialleben: das zum menschlichen Leben und Überleben Allernotwendigste

Herkunft:

mittelhochdeutsch nōtdurft, althochdeutsch nōtthurft „Notwendigkeit, Not, (natürliches) Bedürfnis, Bedarf an notwendigen Dingen (zum Lebensunterhalt)“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Bedürfnis

Beispiele:

[1] Das Verrichten der Notdurft in der Öffentlichkeit ist verboten.
[1] „In regelmäßigen Abständen hält der Güterzug auf freier Strecke, um Wasser aufzunehmen und damit die Männer ihre Notdurft verrichten können.“[2]
[1] „Die beiden Alten kamen überhaupt nicht mehr aus ihrem Zimmer hervor, sie blieben unsichtbar, ja schienen sich sogar der Notdurft zu enthalten, denn niemand sah sie den Abort links neben der hinteren Eingangstür des Niebertschen Anwesens benutzen.“[3]
[1] „Um seine Notdurft zu verrichten, ging man aufs Feld, und die Abwässer gelangten in den Fluss Scharnafka.“[4]
[2] Kaum vorzustellen, wie vielen Menschen auf der Welt die Notdurft fehlt.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die / seine Notdurft verrichten

Wortbildungen:

Lebensnotdurft
[1] Notdurftgesetz, Leibesnotdurft
[2] notdürftig

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Notdurft
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Notdurft
[*] canoo.net „Notdurft
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonNotdurft
[1] The Free Dictionary „Notdurft
[1, 2] Duden online „Notdurft

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Not“.
  2. E. W. Heine: Kaiser Wilhelms Wal. Geschichten aus der Weltgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-10148-3, Seite 121.
  3. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 558.
  4. Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 30. Polnisches Original 2015.
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