Litanei
Litanei (Deutsch)
Substantiv, f
Singular
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Plural
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Nominativ | die Litanei
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die Litaneien
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Genitiv | der Litanei
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der Litaneien
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Dativ | der Litanei
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den Litaneien
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Akkusativ | die Litanei
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die Litaneien
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Worttrennung:
- Li·ta·nei, Plural: Li·ta·nei·en
Aussprache:
- IPA: [litaˈnaɪ̯]
- Hörbeispiele:
Litanei (Info) - Reime: -aɪ̯
Bedeutungen:
- [1] Christentum: eine Form gemeinschaftlichen Betens, bei der ein Vorbeter oder Vorsänger Anrufungen Gottes oder der Heiligen vorträgt; diese Anrufungen werden von der Gemeinde mit einem gleichbleibenden Ruf (beispielsweise „Erbarme dich unser!“ oder „Bitte für uns!“) beantwortet
- [2] übertragen, abwertend: eine immer wieder vorgebrachte Klage, Ermahnung oder Forderung
- [3] übertragen, abwertend: ein lange, monotone Aufzählung von Dingen oder Zusammenhängen
Herkunft:
- mittelhochdeutsch litanïe, im 12. Jahrhundert entlehnt von dem kirchenlateinischen Substantiv litanīa → la,[1] das heute nur noch im Plural verwendet wird. Dieses geht auf das altgriechische λιτανεία (litaneía) → grc „das Flehgebet“ zu λιτή (litḗ) → grc „die Bitte, das Flehen“ zurück. Zu Ende der christlichen Antike nimmt das Wort im Westen die Bedeutung für ein spezielles Flehgebet an: Ein Vorbeter reiht Anliegen aneinander, die von der Gemeinde jeweils mit einem gleichbleibenden Ruf („Amen“, „Kyrie Eleison“) beantwortet werden.[2]
Synonyme:
- [1] Wechselgesang, Bittgesang
Oberbegriffe:
- [1] Gebet
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Von Papst Clemens VIII., der 1601 die Verwendung von Litaneien in der Liturgie stark beschränkte, wurde die Lauretanische Litanei neben der Allerheiligenlitanei ausdrücklich für den gottesdienstlichen Gebrauch zugelassen.[3]
- [2] Kannst du nicht endlich diese Litanei einstellen?
- [2] „Die Litanei der Anschuldigungen ist uns inzwischen vertraut.“[4]
- [3] So klingen die Sätze des neuen Außenministers Guido Westerwelle ein bisschen wie die Litanei, die man schon von seinen Vorgängern kannte.[5]
- [3] Was folgte, war eine Litanei von Lobreden auf den "Meister", die jeden, der Saddams Irak noch kannte, wie ein Déjà vu ereilte: vorn der Chef, links und rechts Reihen von Unterlingen, die dankbar und pflichtschuldig jedes Wort mitschrieben, das er in seiner Huld von sich gab.[6]
- [3] „Staszek sagte auf Französisch, wir würden wahrscheinlich nichts anderes von ihm zu hören bekommen, als die Litanei vom Suff, er kenne diese Leute.“[7]
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Litanei“
- [1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Litanei“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Litanei“
- [1–3] Duden online „Litanei“
- [1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Litanei“
- [1–3] The Free Dictionary „Litanei“
- [1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 27: Deutsches Wörterbuch II, GLUC–REG, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1127-8, DNB 943161878, „Litanei“, Seite 2138.
- [2, 3] canoo.net „Litanei“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Litanei“, Seite 578.
- Josef Höfer, Karl Rahner (Herausgeber): Lexikon für Theologie und Kirche. In 14 Bänden. 2. Auflage. Herder, Freiburg 1986-1968, ISBN 3-451-20756-7, Band 6, Seite 1075 ff., Artikel „Litanei“
Henry George Liddell, Robert Scott, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones with assistance of Roderick McKenzie: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940. Stichwort „λιτανεία“.
Henry George Liddell, Robert Scott, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones with assistance of Roderick McKenzie: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940. Stichwort „λιτή“. - Wikipedia-Artikel „Lauretanische Litanei“
- Klaus-Michael Bogdal: Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42263-2, Zitat Seite 69.
- Karzais Schummelsieg wird Obamas Problem (SPIEGEL ONLINE, 02.11.2009)
- "Wie Deutschland nach dem Weltkrieg" (SPIEGEL ONLINE, 30.06.2009)
- Janosch: Polski Blues. Roman. Goldmann, München 1991, ISBN 978-3-442-30417-2, Seite 46.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- Anagramme: Italien
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