Lagewort

Lagewort (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Lagewort

die Lagewörter

Genitiv des Lageworts
des Lagewortes

der Lagewörter

Dativ dem Lagewort
dem Lageworte

den Lagewörtern

Akkusativ das Lagewort

die Lagewörter

Worttrennung:

La·ge·wort, Plural: La·ge·wör·ter

Aussprache:

IPA: [ˈlaːɡəˌvɔʁt]
Hörbeispiele:  Lagewort (Info)

Bedeutungen:

[1] Sprachlehre/Grammatik: deutsche Bezeichnung für supinum/Supinum
[2] Sprachlehre/Grammatik, jünger: deutsche Bezeichnung für Präposition

Herkunft:

Zusammensetzung (Determinativkompositum) aus Lage und Wort

Synonyme:

[1] Supinum, Supin; Zwecksform, Zweckform
[2] Präposition; Verhältniswort, Vorwort

Beispiele:

[1] „Von dem Lageworte. […] Lagewort (supinum) sollte dem lateinischen ganz entsprechend bei einer Bewegung zum Orte anstatt der unbestimmten Art gebraucht werden, und da das Lagewort nichts sonsten ist als eine um das End-i verkürzte unbest. Art, so wird es auch bei uns durchgehends mit derselben verwechselt.“[1]
[1] „Von Lagewörtern. Das Lagewort (supinum) entspricht ganz dem lateinischen, es zeigt eine Bewegung von einem Orte zum andern an, und wird anstatt der unbestimmten Art gebraucht. Dieses Lagewort, obschon es in einigen slavischen Mundarten wenig oder gar nicht mehr beobachtet wird, ist bei den Kroaten selbst im Volksmunde im vollem Gebrauche.“[2]
[1] „Das lateinische Lagewort (supinum) in um wird bey allen Zeitwörtern durch Wegwerfung des infinitiven i, und durch Verkürzung der vorletzten Sylbe des Zeitwortes gebildet, wobei zugleich der Accusativ in den Genitiv zu stehen kommt, als: nest, křtít, spat; gdi spat, geh schlaffen, fsel ryb lowit, er ging Fische fangen; von nésti, křtjti, spáti. Anm. Wie das lateinische Lagewort in u und die Gerundia im Böhmischen ausgedruckt werden, wird in dem Syntax erklärt.“[3]
[1] „Erklärung einiger aus der lateinischen Nomenclatur kürze halber angenommenen Ausdrücke. […] Supín, Lagewort, Zwecksform“[4]
[1] „Von der dreifachen unbestimmten Art.   […]   Unbestimmte Art mit der Partikel zu wird 2. gesetzt, wenn mit einem Beschaffenheitsworte und mit der Frage wozu auf ein Zeitwort gefragt wird. Der Lateiner setzt da das zweite Lagewort, Supinum. Die Aufgabe ist leicht zu machen. Wozu ist die Aufgabe leicht? Antw. [Antwort] zu machen.   3. Unbestimmte Art mit um zu wird gesetzt, wenn im Satze zwei Zeitwörter sind, und das vorgehende Zeitwort eine Bewegung anzeigt. Z. B. Ich gehe in die Schule, um zu lernen. Ich reise nach Prag, um da nützliche Bücher zu kaufen. Für das Latein sehr anwendbar. Der Lateiner setzt da das 1. Lagewort, Supinum.“[5]
[1] „Supinum, (Gram.) das Lagewort, die Zwecksform (z. B. zu sterben, um zu sterben) bei Abwandlung der Zeitwörter.“[6]
[1] „Das Lagewort oder Supinum wird mit Auslassung des letzten i in der unbestimmten Art gemacht, als: seyn, bit.“[7]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Lagewort
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lagewort

Quellen:

  1. Ignatz Al. Berlich: Grammatik der Illyrischen Sprache. wie solche in Boßnien, Dalmazien, Slawonien, Serbien, Ragusa rc. dann von den Illyriern in Bat und Ungarn gesprochen wird. für Teutsche verfaßt und herausgegeben. Ofen, 1833, S.207 (bei books.google)
  2. Ignaz Krizlianovich: Grammatik der Kroatischen Mundart. Agram, 1837, S.115 (bei books.google)
  3. Johann Negedly: Praktische Böhmische Gramatik für Deutsche. Dritte verbesserte Ausgabe. Prag, 1821, S.204 (bei books.google)
  4. Peter Dainko: Lehrbuch der Windischen Sprache. Ein Versuch zur gründlichen Erlernung derselben für Deutsche, zur vollkommeneren Kenntniß für Slowenen. Grätz, 1824, S.IX u. X (bei books.google)
  5. Anton Bischitzky: Deutsche Sprachlehre oder Grundsätze der deutschen Sprache für die vaterländische Jugend, Lehramtskandidaten und Lehrer. Německá mluwnice […]. Prag, 1826, S.232 (bei books.google)
  6. Johann Gottfried Sommer: Neuestes wort- und sacherklärendes Verteutschungswörterbuch […] Ein höchstnützliches Handbuch […]. Prag, 1814, S.477 (bei books.google)
  7. Georg Sellenko: Slovennska grammatika oder Georg Sellenko's Wendische Sprachlehre in deutsch und wendischen Vortrag. mittels welcher Sowohl der Deutsche als der Wendische auf die leichteste Art diese Sprache regelrichtig zu reden und zu schreiben von selbsten erlernen kann. Zilli, 1791, S.126 (bei books.google)
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