Funktionsverbgefüge

Funktionsverbgefüge (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Funktionsverbgefüge

die Funktionsverbgefüge

Genitiv des Funktionsverbgefüges

der Funktionsverbgefüge

Dativ dem Funktionsverbgefüge

den Funktionsverbgefügen

Akkusativ das Funktionsverbgefüge

die Funktionsverbgefüge

Worttrennung:

Funk·ti·ons·verb·ge·fü·ge, Plural: Funk·ti·ons·verb·ge·fü·ge

Aussprache:

IPA: [fʊŋkˈt͡si̯oːnsvɛʁpɡəˌfyːɡə]
Hörbeispiele:  Funktionsverbgefüge (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Wortgruppe, die aus Präposition, Funktionsverb und Substantiv besteht und insgesamt eine einheitliche Bedeutung hat, die sich meist von der Bedeutung eines entsprechenden einfachen Verbs etwas unterscheidet.

Abkürzungen:

FVG

Herkunft:

Determinativkompositum aus Funktionsverb und Gefüge

Synonyme:

[1] Funktionsverbformel, Schwellform, Streckform

Gegenwörter:

[1] Verb

Oberbegriffe:

[1] Syntagma/ Phraseologismus

Beispiele:

[1] „In Erfahrung bringen“, „zur Niederschrift erklären“, „in Frage stellen“, „in Marsch setzen“ sind Beispiele für Funktionsverbgefüge. Das Funktionsverbgefüge „in Erfahrung bringen“ hat eine etwas andere, aktivere Bedeutung als das einfache Vollverb „erfahren“. Eine ähnliche Differenz findet sich bei „zur Aufführung bringen“ verglichen mit „aufführen“.
[1] Funktionsverbgefüge bereichern in vielen Fällen die Ausdrucksmöglichkeiten.
[1] Streckform wird meist als Synonym zu Funktionsverbgefüge angesehen.[1]
[1] „Das Funktionsverbgefüge bildet eine Einheit, die, einem einfachen Vollverb entsprechend, als Prädikat im Satz dienen kann (…)“[2]
[1] „‚Bekanntschaft‘ kann in enger Verbindung mit bestimmten Verben auftreten und wird so zu einer Konstituente eines bestimmten Funktionsverbgefüges. Es gewinnt phraseologischen Charakter: ‚Bekanntschaft schließen‘.“[3]
[1] „Die Papiersprache liebt das, was der Sprachwissenschaftler ein Funktionsverbgefüge nennt - eine Kategorie von mehr oder weniger feststehenden Verbindungen von bestimmten Haupt- und Tätigkeitswörtern: unter Beweis stellen, eine Frage aufwerfen, eine Feststellung treffen.“[4]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Funktionsverbgefüge
[1] canoo.net „Funktionsverbgefüge
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Funktionsverbgefüge“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Funktionsverbgefüge“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Funktionsverbgefüge“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. So dient Streckform in Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Streckform“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7 nur als Verweisstichwort auf Funktionsverbgefüge.
  2. Duden. Die Grammatik. 7., völlig neu erarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag: Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2005, Seite 424. ISBN 3-411-04047-5
  3. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 3. ISBN 3-484-73002-1. Kursiv gedruckt: Bekanntschaft und Bekanntschaft schließen.
  4. Johannes Latsch: Endlosjubiläum auf der Spitze des Eisbergs. Humbug, Phrasen, Wortbombast: Eine Polemik zum Elend öffentlicher Sprache. In: Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2016, Seite 31-36, Zitat Seite 32f. Kursiv gedruckt: unter Beweis stellen, eine Frage aufwerfen, eine Feststellung treffen.
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.