minimaler Konsonantismus

minimaler Konsonantismus (Deutsch)

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ minimaler Konsonantismus
Genitiv minimalen Konsonantismus
Dativ minimalem Konsonantismus
Akkusativ minimalen Konsonantismus
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der minimale Konsonantismus
Genitiv des minimalen Konsonantismus
Dativ dem minimalen Konsonantismus
Akkusativ den minimalen Konsonantismus
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein minimaler Konsonantismus
Genitiv eines minimalen Konsonantismus
Dativ einem minimalen Konsonantismus
Akkusativ einen minimalen Konsonantismus

Worttrennung:

mi·ni·ma·ler Kon·so·nan·tis·mus, kein Plural

Aussprache:

IPA: [miniˈmaːlɐ kɔnzonanˈtɪsmʊs], [mɪniˈmaːlɐ kɔnzonanˈtɪsmʊs]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Linguistik: in der Theorie von Roman Jakobson der Teil des Konsonantismus, der im Spracherwerb zuerst gelernt wird, bei Aphasie als letzter verloren geht und in allen Sprachen der Welt vorhanden ist; er besteht aus dem Gegensatz von Mund- und Nasenlauten und dem zwischen Labialen und Dentalen

Gegenwörter:

[1] minimaler Vokalismus

Oberbegriffe:

[1] Konsonantismus

Beispiele:

[1] „Wir können an dieser Stelle zusammenfassen, daß der sogenannte minimale Konsonantismus auch von der hier untersuchten Gruppe funktionell stammelnder Kinder weitgehend erworben ist.“[1]
[1] „Wenn wir uns zu den lebendigen Völkersprachen der Erde wenden, so bemerken wir, daß diese zwei Gegensätze sozusagen den minimalen Konsonantismus bilden.“[2]
[1] „Zunächst werden die in allen Sprachen zu findenden Oppositionen erworben (minimaler Konsonantismus/Vokalismus), später werden die sprachspezifischen Oppositionen erlernt.“[3]
[1] „Als erstes werden jenen Konsonanten und Vokale erworben, die allen lebendigen Sprachen der Welt gemeinsam sind (minimaler Konsonantismus, minimaler Vokalismus).“[4]
[1] „Diese zwei Oppositionen (p-m, p-t/m-n) finden sich als „minimaler Konsonantismus“ in allen lebendigen Völkersprachen der Erde.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1]

Quellen:

  1. Detlef Hacker, Karl-Heinz Weiß: Zur phonemischen Struktur funktioneller Dyslalien. Verlag Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Weser-Ems e. V., Oldenburg 1986, ISBN 3-926274-02-6, Seite 147.
  2. Roman Jakobson: Kindersprache, Aphasie und allgemeine Lautgesetze. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1969, Seite 62. Erstveröffentlichung 1944.
  3. [https://books.google.de/books?id=eRQeBAAAQBAJ&pg=PA17&lpg=PA17&dq=%22minimaler+Konsonantismus%22&source=bl&ots=LywbnA2vAK&sig=ACfU3U2c-5Agq6prqFGVdy6Ifu0sBLmDcg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjR3OiKw_DgAhVSYVAKHUaGD5kQ6AEwA3oECAcQAQ#v=onepage&q=%22minimaler%20Konsonantismus%22&f=false Martina Weinrich, Heidrun Zehner: Phonetische und phonologische Störungen bei Kindern. Aussprachetherapie in Bewegung. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2011, ISBN 978-3-642-20027-4], Seite 17. Aufgerufen am 7.3.19.
  4. Marion Grein (Universität Mainz): Wie kommen die Wörter in den Kopf? Aufgerufen am 7.3.19.
  5. Han-Soon Yim: Physis und Psyche im Lachen. Überlegungen über die Grundstruktur des Lachens und der Komik. In: Trans. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften, 17. Nr., Januar 2010 Aufgerufen am 7.3.19.
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