agglutinierende Sprache

agglutinierende Sprache (Deutsch)

Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ agglutinierende Spracheagglutinierende Sprachen
Genitiv agglutinierender Spracheagglutinierender Sprachen
Dativ agglutinierender Spracheagglutinierender Sprachen
Akkusativ agglutinierende Spracheagglutinierende Sprachen
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die agglutinierende Sprachedie agglutinierenden Sprachen
Genitiv der agglutinierenden Spracheder agglutinierenden Sprachen
Dativ der agglutinierenden Spracheden agglutinierenden Sprachen
Akkusativ die agglutinierende Sprachedie agglutinierenden Sprachen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine agglutinierende Sprachekeine agglutinierenden Sprachen
Genitiv einer agglutinierenden Sprachekeiner agglutinierenden Sprachen
Dativ einer agglutinierenden Sprachekeinen agglutinierenden Sprachen
Akkusativ eine agglutinierende Sprachekeine agglutinierenden Sprachen

Worttrennung:

ag·glu·ti·nie·ren·de Spra·che, Plural: ag·glu·ti·nie·ren·de Spra·chen

Aussprache:

IPA: [aɡlutiˈniːʁəndə ˈʃpʁaːxə]
Hörbeispiele:
Reime: -aːxə

Bedeutungen:

[1] Linguistik, Sprachtypologie: Bezeichnung für eine Sprache, deren Morphologie stark von Agglutination geprägt ist, bei der grammatische Morpheme tendenziell nur eine Bedeutung haben und einfach nur aneinandergereiht werden.

Sinnverwandte Wörter:

[1] agglutinierender Sprachbau

Gegenwörter:

[1] flektierende Sprache, fusionierende Sprache, inkorporierende Sprache, isolierende Sprache, polysynthetische Sprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache, Sprachtyp

Unterbegriffe:

[1] agglutinierende Sprachen: altaische Sprachen, drawidische Sprachen, uralische Sprachen
[1] Aserbaidschanisch, Estnisch, Finnisch, Japanisch, Kasachisch, Kaschkai, Kirgisisch, Koreanisch, Sumerisch, Tatarisch, Türkisch, Turkmenisch, Ungarisch, Usbekisch

Beispiele:

[1] Als agglutinierende Sprachen gelten in Europa außer etlichen anderen Sprachen Finnisch, Türkisch und Ungarisch.
[1] Eine agglutinierende Sprache hat einen agglutinierenden Sprachbau.
[1] Auch das Deutsche ist in einem gewissen Maß eine agglutinierende Sprache; Formen wie „ver-ant-wort-et-e“ oder „Kind-er-n“ entsprechen dem großenteils.
[1] „Man kann sagen, dass das Armenische sich in der Richtung der agglutinierenden Sprachen entwickelt hat.“[1]
[1] „Da Wörter in isolierenden Sprachen in allen Kontexten in der gleichen Form vorkommen, ist eine Wortschrift für solche Sprachen prinzipiell geeignet – besser geeignet jedenfalls als für agglutinierende oder flektierende Sprachen.[2]
[1] „Das Koreanische ist wie das Japanische eine agglutinierende Sprache, in der grammatische Informationen durch Suffixe ausgedrückt werden.“[3]
[1] „Bei den agglutinierenden Sprachen werden die grammatischen Kategorien durch Affixe ausgedrückt, die zwar mit den Lexemen verbunden werden, aber trennbar bleiben.“[4]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „agglutinierende Sprache
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Agglutinierende Sprache“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Agglutinierende Sprache“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Vladimir Skalička: Die Gesetzmässigkeit in der Entwicklung der Sprache. In: Vladimir Skalička: Typologische Studien. Herausgegeben von Peter Hartmann. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1979, Seite 263-281; Zitat Seite 277. ISBN 3-528-03710-5.
  2. Florian Coulmas: Über Schrift. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1982, Seite 29. ISBN 3-518-07978-6.
  3. Christa Dürscheid: Einführung in die Schriftlinguistik. 3. überarbeitete und ergänzte Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, Seite 87. ISBN3-525-26516-6. Fett gedruckt: agglutinierende Sprache.
  4. Peter Chr. Kern, Herta Zutt: Geschichte des deutschen Flexionssystems. Niemeyer, Tübingen 1977, ISBN 3-484-25026-7, Seite 10.
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