Wissen

Wissen (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Wissen

Genitiv des Wissens

Dativ dem Wissen

Akkusativ das Wissen

Worttrennung:

Wis·sen, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈvɪsn̩]
Hörbeispiele:  Wissen (Info)
Reime: -ɪsn̩

Bedeutungen:

[1] Kenntnis und Verständnis von Fakten, Wahrheiten und Informationen

Herkunft:

von althochdeutsch: wissan = gesehen haben [Quellen fehlen]

Synonyme:

[1] Beschlagenheit, Bildung, Durchblick, Einblick, Einsicht, Erfahrung, Erkenntnis, Horizont, Kenntnis, Know-how, Kompetenz, Kunde, Orientierung, Reife, Routine, Überblick, Übersicht, Überzeugung, Verständnis, Verstehen, Weisheit, Weitblick, Weitsicht, Weltgewandtheit

Gegenwörter:

[1] Halbwissen, Können, Pseudowissen, Scheinwissen, Unwissen, Unwissenheit

Oberbegriffe:

[1] Information, Daten

Unterbegriffe:

[1] Allgemeinwissen, Alltagswissen, Anwendungswissen, Basiswissen, Berufswissen, Bescheidwissen, Bücherwissen, Computerwissen, Detailwissen, Einzelwissen, Elementarwissen, Expertenwissen, Fachwissen, Faktenwissen, Führungswissen, Geheimwissen, Gelehrsamkeit, Geschichtswissen, Gewissen, Grundlagenwissen, Grundwissen, Herrschaftswissen, Insiderwissen, Kontextwissen, Lehrbuchwissen, Menschenrechswissen, Menschheitswissen, Mitwissen, Praxiswissen, Prüfungswissen, Sachwissen, Schulwissen, Spezialwissen, Standardwissen, Systemwissen, Täterwissen, Vorherwissen, Vorwissen, Weltwissen, Zukunftswissen

Beispiele:

[1] Das Wissen der Menschheit über ihre Umwelt wächst.
[1] „Die postmoderne Machart des Albums täuscht zugleich ein wenig über Manu Chaos Anliegen hinweg. In einer Zeit, in der Musik als Datensatz in Sekundenschnelle um den Globus geschickt werden kann und Ortslosigkeit immer mehr zum typischen Produktionsprinzip gerät, pocht er noch ganz altmodisch auf die Echtheit der Erfahrung - im ursprünglichen Sinne des Wortes: als durch Fahrten erlangtes Wissen. Anders reisen: Ein gutes Stück Interrail-Romantik schwingt dabei immer mit.“[1]
[1] „Zum Wachstum des Wissens geistern immer wieder abenteuerliche Behauptungen durch die Medien. "Alle fünf Jahre verdoppelt sich das Wissen der Menschheit" und "Zwischen dreieinhalb und fünf Jahren dauert es heute, bis das Wissen der Menschheit von den jeweils neuen Erkenntnissen völlig überholt wird", hieß es etwa in der Süddeutschen Zeitung. Hätte diese "Explosion des Wissens" tatsächlich von 1992 bis 1996 genausoviel Wissen produziert wie von Adam und Eva bis 1991, dann wäre die Vermittlung von konkretem Wissen in Schule und Universität praktisch sinnlos. Zum Glück verläuft die reale Entwicklung wesentlich langsamer.
Die These vom kurzfristigen Verfall allen Wissens unterstützt den zu Fatalismus und Beliebigkeit tendierenden Zeitgeist bei permanenter Umwälzung des Wissens erübrigt sich die fundierte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Wissenschaft. Dies zeigt sich auch in der Beliebtheit von Relativitäts- und Chaostheorie, deuten deren Namen doch scheinbar darauf hin, daß nichts mehr sicher und alles möglich ist.“[2]
[1] „Allerdings war das Wissen über die korrekte Anwendung von Antibiotika äußerst lückenhaft: So glauben 65 Prozent, dass Antibiotika gegen Erkältungen und Schnupfen helfen - dabei richten solche Medikamente gegen Viruserkrankungen nichts aus und helfen nur gegen bakterielle Infektionen.“[3]

Redewendungen:

meines Wissens
nach bestem Wissen und Gewissen
Wissen ist Macht
Wissen ist Macht, aber nichts wissen macht auch nichts
Wissen ist Macht, aber Nichtwissen macht auch nichts
Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] abgeleitetes Wissen, allumfassendes Wissen, begrenztes Wissen, breites Wissen, eingehendes Wissen, enormes Wissen, formales Wissen, semi-formales Wissen, nicht-formales Wissen, fundiertes Wissen, gelerntes Wissen ( Audio (Info)), gesammeltes Wissen, oberfächliches Wissen, profundes Wissen, theoretisches Wissen, überliefertes Wissen, überliefertes Wissen, umfangreiches Wissen, umfassendes Wissen
[1] nach bestem Wissen, ohne (jedes) Wissen, ohne jemandes (=mein, sein, …) Wissen, wider besseres Wissen
[1] Wissen aufnehmen, nach Wissen dürsten, Wissen erlangen, Wissen erwerben, Wissen verbreiten, über Wissen verfügen, jemandem Wissen vermitteln, Wissen weitergeben (an)

Wortbildungen:

Adjektive: wissbegierig, wissensbasiert, wissensdurstig, wissenshungrig, wissenswert
Wissenschaft, Wissensdurst, Wissenslücke, Wissensstand, Wissenstransfer, Wissensvermittlung, Unwissenheit
technisch; Informatik und Wissensmanagement: Wissenrepräsentation (auch Wissensdarstellung), Wissensinfrastruktur, Wissenskonstruktion, Wissensmodellierung, Wissensorganisation, Wissenssoziologie, Wissensverarbeitung, wissenbasiertes System
Verb: wissen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Wissen
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wissen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wissen
[1] canoo.net „Wissen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonWissen
[1] Duden online „Wissen

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bissen, dissen, hissen, Kissen, Nissen, pissen, wessen, Wiesen, Winsen, Wüste

Quellen:

  1. Wissen. DWDS, 25. November 1999, archiviert vom Original am 25. November 1999 abgerufen am 25. September 2013 (HTML, Deutsch, aus „Die Zeit“).
  2. Mathias Senones: Die Springflut der Daten. ZEIT ONLINE, 16. Mai 1997, archiviert vom Original am 16. Mai 1997 abgerufen am 25. September 2013 (HTML, Deutsch).
  3. joe: Multiresistente Keime: WHO-Umfrage enthüllt gewaltige Wissenslücken. DER SPIEGEL, 16. November 2015, archiviert vom Original am 16. November 2015 abgerufen am 19. Januar 2016 (HTML, Deutsch).
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