Sprachbarriere

Sprachbarriere (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Sprachbarriere

die Sprachbarrieren

Genitiv der Sprachbarriere

der Sprachbarrieren

Dativ der Sprachbarriere

den Sprachbarrieren

Akkusativ die Sprachbarriere

die Sprachbarrieren

Worttrennung:

Sprach·bar·ri·e·re, Plural: Sprach·bar·ri·e·ren

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaːxbaˌʁi̯eːʁə]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] allgemein: Kommunikationsproblem aufgrund mangelnder gemeinsamer Sprache
[2] Linguistik, speziell Soziolinguistik: Nachteil einer sozialen Gruppe, der dadurch zustande kommt, dass diese Gruppe nicht die im Bildungssystem geforderten Sprachnormen beherrscht

Oberbegriffe:

[1] Kommunikationsproblem
[2] Bildungserfolg

Beispiele:

[1] „Faßt man den Begriff Sprachbarrieren weit, so kann man behaupten, daß wohl kaum ein Gespräch davon frei bleibt: nur selten verläuft sprachliche Kommunikation völlig ungestört; die Verschiedenheit - und sei sie auch nur eine der Nuancen - in der Sprache zweier Dialogpartner kann als Hindernis wirken; und oft stocken wir, weil wir nicht sicher sind, ob wir mit unseren Worten die Sache und den Ton richtig treffen.“[1]
[1] „Nicht nur deshalb, weil ich selbst natürlich unentwegt vor unüberwindbaren Sprachbarrieren stand, sondern vor allem deshalb, weil mir auf dieser Reise klar geworden ist, dass Sprachbarrieren für Millionen Menschen Teil ihres ganz normalen Alltags sind - und zwar in ihrer eigenen Heimat.“[2]
[1] „Die antiken Großmächte nahmen das Problem der Sprachbarrieren gewöhnlich stillschweigend hin, indem sie es ignorierten.“[3]
[2] „Die Erforschung dieses Phänomens der Sprachbarrieren kam dabei zu dem auch für Deutschland (Oevermann) gültigen Ergebnis, dass städtische Unter- und Mittelschichten verschiedene Ausformungen der Muttersprache gebrauchen, die als »restringiert« (etwa: eingeschränkt) und »elaboriert« (etwa: entwickelt, differenziert) bezeichnet werden.“[4]
[2] Die Theorie nimmt an, dass Sprecher des restringierten Kodes nicht den erforderlichen Ausbildungserfolg erringen, da sie den elaborierten Kode nicht beherrschen, der für eine erfolgreiche Schulkarriere nötig ist.
[2] „Solches nimmt Rücksicht auf aufeinander bezogene Schichtung von Sprache und Sprachträger, die eben hin und wieder Sprachbarrieren zur Folge hat.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[2] Wikipedia-Artikel „Sprachbarriere
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachbarriere
[?] canoo.net „Sprachbarriere
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonSprachbarriere
[1, 2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Sprachbarriere“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1, 2] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Sprachbarrieren“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1984, Seite 49. ISBN 3-596-26491-X. Kursiv gedruckt: Standessprachen, Soldaten, Studenten- und Schülersprache.
  2. Bettina Gaus: Dankrede zur Verleihung des Medienpreises für Sprachkultur 2010. In: Der Sprachdienst 54, 2010, Seite 96-99; Zitat Seite 97.
  3. Nicholas Ostler: Was Cicero bei Platon fand. In: Kulturaustausch. 61, Nummer Heft II + III, 2011, Seite 54-56, Zitat Seite 54.
  4. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 15., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, Seite 137. ISBN 3-423-03025-9. In Kapitälchen gedruckt: Oevermann; fett: Sprachbarrieren.
  5. Peter Porsch: Sehnsucht nach Babel. In: Sprachdienst. Nummer Heft 3-4, 2011, Seite 81-91, Zitat Seite 87.
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