Regionalsprache

Regionalsprache (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Regionalsprache

die Regionalsprachen

Genitiv der Regionalsprache

der Regionalsprachen

Dativ der Regionalsprache

den Regionalsprachen

Akkusativ die Regionalsprache

die Regionalsprachen

Worttrennung:

Re·gi·o·nal·spra·che, Plural: Re·gi·o·nal·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ʁeɡi̯oˈnaːlˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele:
Reime: -aːlʃpʁaːxə

Bedeutungen:

[1] Linguistik: eine Sprachform, die in einer Sprachgemeinschaft nur eine räumlich begrenzte Verbreitung hat
[2] Politik: Sprachform mit nur regionaler Verbreitung in einer Sprachgemeinschaft, die besonders geschützt/gefördert werden soll

Herkunft:

Determinativkompositum aus regional und Sprache

Sinnverwandte Wörter:

[1] Dialekt, Regiolekt

Gegenwörter:

[1] Standardsprache
[2] Minderheitensprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Beispiele:

[1] „Die Tarnung früherer krimineller Vaganten als ambulante Gewerbetreibende, z.B. Wandermusikanten, Hausierer, Korbmacher, Kesselflicker, verweist zugleich auf weitere Sprachteilhaber des Rotwelschen, das im alltäglichen Kontakt mit dem Jiddischen (Handelsjuden), Zigeunerischen und der jeweiligen Regionalsprache zahlreiche Differenzierungen erfahren hat.“[1]
[1] „Einzig zur soziolektalen Differenzierung einer Regionalsprache (des Ruhrgebiets) und zu deren sozialen Stigma-Signalen liegt eine empirische Studie von W. Steinig (1976) vor.“[2]
[1] „Ortssprachen und Regionalsprachen, über deren sprachwissenschaftliche Analyse wir nachdenken wollen, gehören in den Zusammenhang von Sprache und Sprachen in einem Gebiet, das ein Ortspunkt, ein Bezirk, eine Region, ein Land, eine Ländergruppe usf. sein kann.“[3]
[1] „Die Diskriminierung der südlichen Regionalsprachen findet täglich in den Kindergärten und Schulen statt.“[4]
[2] In Deutschland genießt nur das Niederdeutsche den Status einer Regionalsprache.
[2] „Das Departement Haut-Rhin hat die Beamten ausdrücklich dazu aufgefordert, im Publikumsverkehr die Regionalsprache einzusetzen.“[5]
[2] „Dabei gibt es doch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen.[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Regionalsprache
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Regionalsprache
[?] canoo.net „Regionalsprache
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonRegionalsprache

Quellen:

  1. Dieter Möhn: Sondersprachen. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 384-390; Zitat Seite 385. ISBN 3-484-10389-2. Abkürzungen aufgelöst.
  2. Heinrich Löffler: Germanistische Soziolinguistik. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1985, S. 130f. ISBN 3-503-02231-7.
  3. Dieter Stellmacher: Ortssprachenanalysen und Regionalsprachenanalysen. Ein Vergleich. In: Werner Besch, Klaus J. Mattheier (Hrsg.): Ortssprachenforschung. Beiträge zu einem Kolloquium. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1985, Seite 189-200; Zitat Seite 189. ISBN 3-503-02217-1.
  4. Werner König: Wir können alles. Ausser Hochdeutsch. In: Sprachreport. Nummer Heft 4, 2013, DNB 1126250902, Seite 5-14, Zitat Seite 9.
  5. http://www.olcalsace.org/de/status-der-regionalsprache
  6. Erik Westermann: Patient Plattdeutsch, ein Papiertiger und der schleichende Tod. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 192, 18.8.2011, Seite 10f., Zitat Seite 11.

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