Halbdackel

Halbdackel (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Halbdackel

die Halbdackel

Genitiv des Halbdackels

der Halbdackel

Dativ dem Halbdackel

den Halbdackeln

Akkusativ den Halbdackel

die Halbdackel

Worttrennung:

Halb·da·ckel, Plural: Halb·da·ckel

Aussprache:

IPA: [ˈhalpˌdakl̩]
Hörbeispiele:  Halbdackel (Info)

Bedeutungen:

[1] abwertend, schwäbisch: Schimpfwort in etwa mit der Bedeutung Vollidiot im Deutschen

Herkunft:

zusammengesetzt aus halb und Dackel (nach dem Motto: Man kann ihn nicht einmal als einen ganzen Dackel ansehen!)

Synonyme:

[1] Vollidiot, Grasdackel

Beispiele:

[1] „Sagt ein Schwabe zu einem anderen: ‚Halbdackel‘, dann lädiert er das Sein dieses Menschen sprachlich. Aber das geschieht eben nicht nur durch das Wort hindurch, sondern im Ereignis des Wortes. Das mich treffende Schimpfwort spricht mir mein Sein ab, indem es mir zu nahe tritt, ja indem es gleichsam zwischen mich und mich tritt.“[1]
[1] „Zuweilen versteigt er sich sogar zu dem Superlativ »Halb-Dackel!«. Ja, Superlativ, denn mit Halbdackel ist nicht etwa ein geringerer Grad von Dummheit gemeint, sondern eine Steigerung.“[2]
[1] „Mit der Möglichkeit, ein Halbdackel zu sein, hatte er nie gerechnet. Manchmal hatte er sich zwar eingestanden, dass er ein Seckel war, aber immer erst dann, wenn er etwas kapiert hatte. Das eigene Versagen betraf immer nur das Vergangene […] Dass andere ihn für ein Arschloch hielten, und ihn Arschloch für ihre Zwecke gebrauchten, das war neu für Udo.“[3]
[1] „Der Hinweis sei erlaubt, daß zumindest im Schwäbischen ‚Halbdackel‘ eine schlimmere Beschimpfung ist als ‚Dackel‘ — auch hier nimmt die Übertreibung die Schärfe.“[4]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Halbdackel
[1] Hermann Fischer, Hermann Taigel: Schwäbisches Handwörterbuch: Mit Deutsch-schwäbischem Register, 1999, ISBN 316147063X, Seite 219, Artikel „Halbdackel“ (Google Books)

Quellen:

  1. Eberhard Jüngel: Gott als Geheimnis der Welt: Zur Begründung der Theologie des Gekreuzigten im Streit zwischen Theismus und Atheismus, 2010, ISBN 3161503880, Seite 11
  2. Hermann Strehle: Vom Geheimnis der Sprache. Sprachliche Ausdruckslehre - Sprachpsychologie, 1956 (E. Reinhardt), Seite 135
  3. Uta M. Heim: Das Rattenprinzip, 2008, ISBN 389977745X, Seite 150
  4. Hermann Bausinger, Markus Braun, Herbert Schwedt, Universität Tübingen. Ludwig-Uhland-Institut: Neue Siedlungen: volkskundlich-soziologische Untersuchungen des Ludwig Uhland-Instituts, Tübingen, 1963 (W. Kohlhammer), Seite 145
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