Dividualität

Dividualität (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Dividualität

Genitiv der Dividualität

Dativ der Dividualität

Akkusativ die Dividualität

Worttrennung:

Di·vi·du·a·li·tät, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˌdividualiˈtɛːt]
Hörbeispiele:  Dividualität (Info)

Bedeutungen:

[1] Philosophie: prinzipielle oder wesentliche Teilbarkeit eines Dinges, das in und unter der Teilung seines Wesens nicht entbehrt

Herkunft:

Gegenwörter:

[1] Individualität

Beispiele:

[1] „Infolge dieses Mangels irgendwelcher Zentralorgane, […] tritt die Individualität des pflanzlichen Individuums nicht selbst als konstitutives, sondern nur als äußeres […] Moment seiner Form in Erscheinung, […] Ein großer Botaniker[1] hat die Pflanze geradezu das „Dividuum“ genannt. Ontogenetisch zeigt sich diese Dividualität der pflanzlichen Organisationsform an der Erhaltung der Phasen im Aufbau des Individuums.“[2]
[1] „Simmel setzt gegen die empirische Dividualität des modernen Menschen die metaphysische Individualität des reinen Ich. Individualität ist damit der letzte Einheitshorizont einer unhintergehbar differenzierten Welt, […]“[3]
[1] „Diese Dividualität ist einerseits dadurch ausgezeichnet, daß Identitätsbrüche in ihr selbstverständlicher sind oder jedenfalls einen weniger dramatischen Rang haben, als das in den klassischen Identitätskonzepten und ihren Ausläufern in den Vorstellungen von lebensgeschichtlichen Umbrüchen oder Übergängen und der Notwendigkeit ihrer Begleitung der Fall war.“[4]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Herders Conversations-Lexikon, 1. Auflage 1854-1857, Band 2, Spalte 411, in: Digitale Bibliothek 133, Berlin 2005, ISBN 3-89853-533-9, Artikel „Dividiren“, dort auch „Dividualität“ als prinzipielle Teilbarkeit im Gegensatz zur „Individualität“, der prinzipiellen Unteilbarkeit eines Dings
[1] biological-concepts.com „dividual, Dividuum“, dort auch „Dividualität" als Organisationsform der Pflanze nach Plessner (1928)

Quellen:

  1. gemeint ist wohl der deutsche Botaniker Alexander Braun
  2. Helmuth Plessner: Die Stufen des Organischen und der Mensch, 3. Auflage, Berlin 1975 (de Gruyter), ISBN3-11-005985-1, Seite 220, Kapitel „Die offene Organisationsform der Pflanze“
  3. Armin Nassehi: Differenzierungsfolgen: Beiträge zur Soziologie der Moderne, 2013 (Springer-Verlag), ISBN 3663080137, Seite 99
  4. Christian Albrecht: Kasualtheorie: Geschichte, Bedeutung und Gestaltung kirchlicher Amtshandlungen, 2006 (Mohr Siebeck), ISBN 3161490118, Seite 194
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.