Bungert

Bungert (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Bungert

die Bungerte

Genitiv des Bungerts

der Bungerte

Dativ dem Bungert

den Bungerten

Akkusativ den Bungert

die Bungerte

Worttrennung:

Bun·gert, Plural: Bun·ger·te

Aussprache:

IPA: [ˈbʊŋɐt]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] mundartlich, dialektal in West- und Südwestdeutschland sowie der Schweiz: altdeutscher Name für Baumgarten, Baumwiese, Obstgarten[1]
[2] Toponym: häufig vorkommende Flurbezeichnung mit der unter [1] genannten Bedeutung nach der Nutzung des Gebietes

Herkunft:

von althochdeutsch "boumgart" (deutsch: Baumgarten) zu Bungert, daneben auch zu Bangert, Bongert, Banggarten, Bonggarten, Bamgarten, Bomgarten, Bumgarten, Bömgarten, Bemgarten.[2]

Synonyme:

[1] Baumgarten, Baumwiese, Obstgarten, Streuobstwiese

Oberbegriffe:

[2] Flurname

Beispiele:

[1] Ich muss auf dem Bungert wieder das Gras mähen.
[1] „Im Jahr 1192 schenkt Konrad, des Liebfrauenstiftes zu Aachen Dechant und Probst des dasigen Stiftes zu St. Adalbert, das von ihm zu Tonnesdorf […] erkaufte Gut, nämlich Haus, Hof, Garten und Bungert […] den beiden Stiften Liebfrauen und St. Adalbert und dem Kloster Burscheid.“[3]
[2] Sie wohnte "Im Bungert" 3.
[1, 2] „Die Grundstücke einer Gemarkung bilden je nach Lage, Besitz- und Anbauverhältnissen getrennte Gruppen, Gewanne mit besonderen Namen. Viele beziehen sich auf Bodenbeschaffenheit, wie »Ried«, »Sand«, »Letten«, auf Benutzungsart, wie »Bungert« (Baumgarten), »Kohlgarten«, »Neumatten«, auf Besitzverhältnisse, wie »Allmend«, »Klosterhof«, »Rittersgrund«, auf die Lage, wie »Eck«, »Sommerberg«, »Sattel« oder endlich auf historische Erinnerungen, wie »Heidengrab«, »Franzosenweg«, »Judenbuch« u.a.m. […]“[4]

Redewendungen:

[1] auf dem Bungert spielen

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] Auf dem Bungert, Im Bungert, Am Bungert

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Etymologie der Flurnamen

Quellen:

  1. Vergleiche das ähnlich gebildete Substantiv Wingert.
  2. Siehe hierzu den Wikipedia-Artikel: Etymologie der Flurnamen
  3. Christian von Stramberg, Anton Joseph Weidenbach: Denkwürdiger und Nützlicher rheinischer Antiquarius: Welcher die wichtigsten und angenehmsten Geographischen, Historischen und Politischen Merkwürdigkeiten des Ganzen Rheinstroms, von seinem Ausflusse in das Meer bis zu seinem Ursprunge darstellt, Band 9, Teil 3, Coblenz 1862 (Verlag Rud. Friedr. Hergt), Seite 48
  4. Lueger: Lexikon der gesamten Technik „Bungert, Band 4, Seite 461.
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