Alltagssprache

Alltagssprache (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Alltagssprache

Genitiv der Alltagssprache

Dativ der Alltagssprache

Akkusativ die Alltagssprache

Anmerkung:

„Im Unterschied zum Ausdruck Umgangssprache, dem Gegenbegriff zu Standarddeutsch, ist Alltagssprache der Gegenbegriff zu Fachsprache. In Fachsprachen werden definierte Fachtermini verwendet, in der Alltagssprache bezeichnet man dieselben oder ähnliche Sachverhalte mit alltagssprachlichen, d.h. nicht exakt definierten Ausdrücken. So ist zum Beispiel Bedeutung ein alltagssprachlicher Ausdruck, Intension dagegen ein fachsprachlicher Terminus. Exakt definierte Termini dienen in wissenschaftlichen Texten dazu, Ungenauigkeiten und Missverständnisse zu vermeiden. Ein derart exakter Sprachgebrauch ist in den meisten Alltagssituationen unnötig und wird dort mitunter auch als unangemessen empfunden.“[1]

Worttrennung:

All·tags·spra·che, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈaltaːksˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele:  Alltagssprache (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: zwischen Standard- und Umgangssprache stehende Sprachform, die für alltägliche Zwecke verwendet wird

Herkunft:

Determinativkompositum aus Alltag, Fugenelement -s und Sprache

Sinnverwandte Wörter:

[1] Umgangssprache

Gegenwörter:

[1] Expertensprache, Fachsprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache, Sprachform
[1] Ausdrucksweise, Redeweise, Sprechweise

Beispiele:

[1] Bei alltäglichen Verrichtungen wie Einkaufen, Small Talk oder Unterhaltung mit Bekannten verwendet man meist die Alltagssprache.
[1] Die Alltagssprache ist weniger förmlich als zum Beispiel Fach-, Medien- oder Wissenschaftssprachen.
[1] „Wie bei Alltagssprache und Literatursprache stehen ‚Wissenschafts- und Fachsprachen‘ wiederum als Oberbegriffe für eine Reihe von Varietäten.“[2]
[1] „Das betrifft nicht allein den terminologischen Bereich und Benennungsstandards, sondern auch viele Wörter der Alltagssprache […]“[3]
[1] „An diesen Formulierungen bemerken Sie bereits, daß hier der Prozeß des Verstehens, der Erkenntnis, der Meinungsbildung in der Alltagssprache mit dem Bilde des Sehens geschildert wurde.“[4]
[1] „In den Duden schaffte es das Gesetz nie, weil es in der Alltagssprache nicht vorkommt.“[5]
[1] „Wie kommt es also, dass den Menschen im Rheinland zwar der Mischcharakter ihrer Alltagssprache bewusst ist, die jiddische Komponente dabei aber ausgeklammert bleibt?“[6]

Wortbildungen:

alltagssprachlich

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Alltagssprache
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Alltagssprache
[*] canoo.net „Alltagssprache
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Alltagssprache
[1] Duden online „Alltagssprache
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Alltagssprache
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonAlltagssprache

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Richtiges und gutes Deutsch. Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Band 9, Dudenverlag, Mannheim 2012 (auf der Buchausgabe von 2012 beruhende elektronische Version), Stichwort »Alltagssprache / Fachsprache«.
  2. Heinrich Löffler: Germanistische Soziolinguistik. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-503-02231-7, Seite 115.
  3. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 192. ISBN 3-484-73002-1.
  4. Christoph Gutknecht: Lauter spitze Zungen. Geflügelte Worte und ihre Geschichte. Beck, München 1996, ISBN 3-406-39286-5, Seite 118.
  5. Reinhard Urschel: Auf den Abfallhaufen der Sprache. Das bislang längste deutsche Wort verschwindet einfach per Parlamentsbeschluss. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 127, 4. Juni 2013, Seite 1.
  6. Monika Grübel, Peter Honnen: Einleitung. In: Monika Grübel, Peter Honnen (Herausgeber): Jiddisch im Rheinland. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0886-4, Seite 9-13, Zitat Seite 10.
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