Adhäsionsprozess

Adhäsionsprozess (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Adhäsionsprozess

die Adhäsionsprozesse

Genitiv des Adhäsionsprozesses

der Adhäsionsprozesse

Dativ dem Adhäsionsprozess
dem Adhäsionsprozesse

den Adhäsionsprozessen

Akkusativ den Adhäsionsprozess

die Adhäsionsprozesse

Anmerkung zum Vorkommen des Wortes „Adhäsionsprozess“:

Die Bezeichnung Adhäsionsprozess kommt in der gegenwärtigen strafprozessualen Literatur nur höchst vereinzelt vor[1]; überwiegend wird Adhäsionsverfahren verwendet. Die wenigen Erwähnungen von Adhäsionsprozess finden sich überwiegend im Kontext der Historie des Verfahrens[2] oder in Werken, in denen ein Zusammenhang mit der Habilitationsschrift Adolf Schönkes[3] hergestellt werden soll[4]. Weitaus häufiger wird Adhäsionsprozess bis heute in der Literatur zum Zivilprozessrecht benutzt, wenn ein Exkurs zu den §§ 403406c StPO gemacht wird.[5][6][7]

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Adhäsionsprozeß

Worttrennung:

Ad·hä·si·ons·pro·zess, Plural: Ad·hä·si·ons·pro·zes·se

Aussprache:

IPA: [athɛˈzi̯oːnspʁoˌt͡sɛs]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] deutsches Strafprozessrecht: in den §§ 403406c StPO geregelte Möglichkeit des durch eine Straftat Verletzten, seine bürgerlich-rechtlichen Ansprüche gegen den Straftäter, für die nach § 13 GVG eigentlich das Zivilgericht zuständig ist, auf Antrag bereits im Strafverfahren geltend zu machen

Synonyme:

[1] Adhäsionsverfahren, Anhangsverfahren, Anschlussverfahren

Beispiele:

[1] Ein Vorläufer des Adhäsionsprozesses war schon im gemeinen Recht bekannt.
[1] „Der Entscheidung im Adhäsionsprozess kommt insoweit Rechtskraftwirkung zu, als dem geltend gemachten Anspruch stattgegeben wird (…)“[8]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Friedrich-Christian Schroeder, Torsten Verrel: Strafprozessrecht. 5., neu bearbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61993-9, Rn. 531
[1] Othmar Jauernig, Burkhard Hess: Zivilprozessrecht. Ein Studienbuch. 30., neu bearbeitete Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-606809, § 3 Rn. 30
[1] Leo Rosenberg, Karl Heinz Schwab, Peter Gottwald: Zivilprozessrecht. 17., neu bearbeitete Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-595141, § 10 Rn. 3
[1] Walter Zeiss, Klaus Schreiber: Zivilprozessrecht. 10. Auflage. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, ISBN 3-16-147787-1, § 3 Rn. 15 (Google Books)

Quellen:

  1. Zu finden etwa bei Friedrich-Christian Schroeder, Torsten Verrel: Strafprozessrecht. 5., neu bearbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61993-9, Rn. 531
  2. Kerstin Spiess: Das Adhäsionsverfahren in der Rechtswirklichkeit. Lit Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-8258-1205-8 (Google Books)
  3. Adolf Schönke: Beiträge zur Lehre vom Adhäsionsprozeß. In: W. Graf Gleisbach, Eduard Kohlrausch (Herausgeber): Abhandlungen des kriminalistischen Institut an der Universität Berlin. Vierte Folge, Dritter Band, Drittes Heft. Walter de Gruyter & Co., Berlin/Leipzig 1935
  4. Thomas Klaus: Neuere Beiträge zur Lehre vom Adhäsionsprozeß. Dr. Kovač, Hamburg 2000, ISBN 978-3830000914
  5. Othmar Jauernig, Burkhard Hess: Zivilprozessrecht. Ein Studienbuch. 30., neu bearbeitete Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-606809, § 3 Rn. 30
  6. Leo Rosenberg, Karl Heinz Schwab, Peter Gottwald: Zivilprozessrecht. 17., neu bearbeitete Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-595141, § 10 Rn. 3
  7. Walter Zeiss, Klaus Schreiber: Zivilprozessrecht. 10. Auflage. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, ISBN 3-16-147787-1, § 3 Rn. 15 (Google Books)
  8. Beschluss des österreichischen OGH vom 15. Februar 2011
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